Kinderheim Kleine Strolche eröffnet zweite Inobhutnahme in Asendorf

Der „Strolchenhof“ bietet sieben Kindern Schutz in akuten Krisensituationen

Angst im eigenen Elternhaus – das haben die meisten Kinder erlebt, wenn sie, oft von einem Moment auf den anderen, aus ihrer Familie genommen werden. Das Kinderheim Kleine Strolche plant für diese Kinder die Eröffnung einer neuen Inobhutnahme in Asendorf im Frühjahr 2024. Der „Strolchenhof“ bietet sieben Kindern zwischen einem und sechs Jahren akuten Schutz vor Misshandlung, Missbrauch oder Vernachlässigung. Damit verfügt das Kinderheim Kleine Strolche über zwei Inobhutnahmehäuser in Asendorf und ein Haus in Bassum sowie zwei Mutter- und Kind Häuser ebenfalls in Asendorf und Bassum.

Wie die Inobhutnahme in Bassum ist der „Strolchenhof“ speziell auf die Aufnahme von Geschwistern ausgerichtet. „Oft werden Geschwister, wenn sie aus der Familie genommen werden, getrennt und in verschiedenen Einrichtungen untergebracht“, so Bernhard Schubert, Geschäftsführer des Kinderheims Kleine Strolche. Zu der Verarbeitung ihrer eigenen schrecklichen Erlebnisse komme dazu häufig noch die Sorge um die Geschwister. Deshalb sei es ihm wichtig gewesen, bei der Aufnahme von Geschwistern Kinder bis 12 Jahre aufnehmen zu können.

Der alte liebevoll renovierte Bauernhof im Ortsteil Graue ist von Natur umgeben und eignet sich perfekt als Kinderhaus. Alle Zimmer sind hell, geräumig und verfügen über große Baderäume. Insgesamt stehen den Kindern fast 350 Quadratmeter Wohnfläche und ein 4000 Quadratmeter großes Grundstück mit großem Garten zum Spielen und Toben zur Verfügung. Wie auch bei den anderen Standorten des Kinderheims wurden die Räume des Strolchenhofs mit pädagogischen Fachkräften entwickelt – denn Details wie Geometrie oder Farbwahl haben wichtige Auswirkungen auf die Psyche der Kinder. „Wir haben den Anspruch, dass alle Räume optimal für unsere Kinder ausgestattet sind und beim ersten Betreten ausstrahlen: Hier bin ich geborgen“, erläutert Geschäftsführer Bernhard Schubert.

Das Haus verfügt auch über mehrere Spiel- und Bewegungsräume. Dies sei insbesondere für traumatisierte Kinder von elementarer Bedeutung, da sie im Spiel die Möglichkeit haben, negative Erfahrungen zu verarbeiten und Gefühle auszuleben. Spielen fördere jedoch nicht nur die geistige, sondern auch die körperliche Entwicklung des Kindes, denn Bewegung begünstigt die Motorik.

Betreut werden die Kinder von einem multiprofessionellen Team aus pädagogischen, medizinischen und therapeutischen Fachkräften. Alle Kinder profitieren zudem vom kinderheimeigenen Therapiezentrum in Bücken, in dem tier- und naturgestützte Therapien angeboten werden, wie z. B. das therapeutische Reiten. „Das Team ist noch nicht komplett – wir freuen uns weiterhin über Bewerbungen von pädagogischen Fachkräften“, so Schubert.